Information

über das LEADER-Kooperationsprojekt Stand: Feb 2024

Der Baukulturdienst Weser-Leine-Harz bietet Eigentümern und Bewohnern regionaltypischer sowie ortsbildprägender historischer Gebäude eine unabhängige Beratung und fachkundige Analyse zur Aufwertung und Sicherung der Bausubstanz sowie Hinweise zur klimagerechten energetischen Sanierung von Altbauten unter Berücksichtigung der besonderen Bauweise historischer Gebäude an. Somit wird nicht nur ein Beitrag zum Erhalt der Gebäude geleistet, was auch zum Klimaschutz beiträgt, sondern auch ein gepflegtes Ortsbild als Grundlage einer touristischen Entwicklung hergestellt.

Der Projektträger des LEADER-Kooperationsprojektes Baukulturdienst Weser-Leine-Harz ist der bundesweit agierende gemeinnützige Verein Interessengemeinschaft Bauernhaus (IgB). Die IgB war auch in der ersten Projektphase der Träger, die unter dem Namen Baukulturdienst Weser-Leine ab 2019 in den Landkreisen Schaumburg, Hameln-Pyrmont, Hildesheim und Holzminden lief.

Folgende Landkreise machen beim Baukulturdienst Weser-Leine-Harz mit: Schaumburg, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Northeim und Göttingen. Aufgrund der beteiligten LEADER-Regionen erstreckt sich das Gebiet des Baukulturdienstes auch auf den Flecken Delligsen im Landkreis Holzminden, die Gemeinde Sehnde in der Region Hannover und die Gemeinde Hohenhameln im Landkreise Peine.

Im Unterschied zum beispielgebenden Monumentendienst Weser-Ems können nicht nur Eigentümer von Baudenkmalen sondern generell von Altgebäuden (Baujahr vor 1945) von diesem Service profitieren.

Dies wiederum kommt mittelbar auch der Allgemeinheit zu Gute, indem die gewachsenen Ortsbilder erhalten, gepflegt und sinnvoll weiterentwickelt werden.

Die Zentrale des BKD ist in der Alten Schule Soldorf (Gemeinde Apelern) angesiedelt. Von hier aus leiten zwei angestellte Manager/innen das Projekt und koordinieren die Einsätze.

Die eigentliche Arbeit machen freiberufliche Inspektoren, bspw. selbstständige Handwerker, Ingenieure oder Bautechniker für Denkmalpflege mit entsprechender Erfahrung und Qualifikation. Diese werden von der Beratungsstelle in Soldorf weitergebildet sowie bei ihrer Arbeit organisatorisch und materiell unterstützt – z.B. bei der Abfassung der Untersuchungsberichte und Handlungsempfehlungen für die Hauseigentümer.

Angestrebt wird dabei eine interdisziplinäre Vernetzung, die als Synergieeffekt das fachliche Knowhow in der Region verbreiten und erweitern soll.

Die Inspektoren führen die Gebäude- und Bauteilinspektionen, je nach Wunsch des Auftraggebers entweder mit mündlichen Erläuterungen (z.B. als Kaufberatung oder jährliche Kontrollbesichtigungen) oder mit ausführlichem Bericht mit Handlungsempfehlungen, der um Empfehlungen zu sachgerechten und nachhaltigen Maßnahmen zur energetischen Sanierung erweitert werden kann, durch.

Die entstehenden Kosten werden zum Teil durch Beiträge der Hauseigentümer bzw. Auftraggeber, zum größeren Teil durch Fördermittel der EU sowie der Landkreise getragen.
Übergeordnetes Ziel ist es, den Baukulturdienst auch nach Ablauf der Projektphase als dauerhafte Einrichtung mit finanzieller Unterstützung der Landkreise zu etablieren.

Was beinhaltet eine Hausuntersuchung mit schriftlichem Bericht?

Diese kann man in etwa mit dem TÜV fürs Auto vergleichen bzw. als „Fahrplan“ für die Planung von Reparatur- bzw. Sanierungsmaßnahmen verwenden:

Zunächst geht es um eine sorgfältige Erkundung der vorhandenen Bausubstanz, also der Bauart und der verwendeten Baustoffe.
Dann werden vorhandene Schäden und Probleme aufgespürt und fotografisch sowie schriftlich dokumentiert.
Schließlich resultieren daraus Empfehlungen für sinnvolle Maßnahmen mit gewichteten Prioritäten, also Dringlichkeiten. Diese können durchaus auch den Ratschlag enthalten, bestimmte Dinge nicht, bzw. nur in einer bestimmten Reihenfolge zu tun.

Das alles mündet in einen schriftlichen auch für den Laien verständlichen Bericht, der nur dem Hauseigentümer ausgehändigt wird. Der Bericht soll ihn in die Lage versetzen, sein Haus besser zu verstehen und die richtigen Maßnahmen vorzunehmen bzw. zu veranlassen.
Vor allem aber sollen falsche Maßnahmen und damit Fehlinvestitionen oder noch schlimmer Bauschäden vermieden werden. Denn unsere Erfahrung zeigt, dass diese in erster Linie zu dem Vorurteil führen, Altbausanierung sei ein „Fass ohne Boden“ – von dem man lieber die Finger lassen solle.

Der Kostenanteil für den Hauseigentümer bzw. Auftraggeber beträgt (netto) je nach Art der Inspektion:

  • 350,00 € zzgl. MwSt. für die Inspektion mit schriftlichem Bericht,
  • 175,00 € zzgl. MwSt. für die Inspektion mit mündlichen Erläuterungen,
  • 550,00 € zzgl. MwSt. für die um das „Klimamodul“ erweiterte Inspektion mit Bericht.

In den Kernstädten Hildesheim und Göttingen ist leider keine Förderung möglich, da LEADER nur den ländlichen Raum fördert. Das LEADER Fördergebiet in dem die Inspektionen gefördert werden: